Safran: Herkunft & Anbau

Ursprungsland des Safrans ist wahrscheinlich Kreta, bereits in der minoischen Zeit, etwa 2 Tsd. v. Ch. kultivierte man Safran auf der griechischen Insel. Er hatte rituelle Bedeutungen und wurde zur Verehrung der Fruchtbarkeit und Natur verwendet, Heiligtümer und Safranfresken belegen dies. 

Heute wird Safran im Iran, Kaschmir und im Mittelmeerraum – Spanien, Südfrankreich, Griechenland, Marokko, Italien, Türkei aber auch in der Schweiz und Österreich angebaut und geerntet. Der Iran steht beim weltweiten Safranertrag von zurzeit etwa 200 Tonnen an erster Stelle, über 80 Prozent der gesamten Weltproduktion stammen gegenwärtig aus diesem Land.

Unsere Grafik zeigt die Anbauländer von Krokus-Safran, dunkelrote Flächen die Hauptproduzenten von Safran.

Seit 2006 wird auch wieder in Afghanistan im größeren Umfang der Safrankrokus angebaut und von der Regierung gefördert. Ziel der afghanischen Regierung ist es, neben den wirtschaftlichen Interessen, den Bauern eine zukunftsträchtige Perspektive zu bieten – Safran statt Opium herzustellen.

Viele Bauern in der Region um Herat hat der Krokusanbau schon überzeugt, für ein Kilo Safran haben Händler in Herat schon einige Tausend Dollar gezahlt. Das ist ein Vielfaches wie jene Dollar, die Opiumbauern für ein Kilo ihrer illegalen Ware erhalten. Es gibt sogar Kurse für Frauen, die Safran gewinnen wollen. Sie können dank des Gewürzes zum ersten Mal ein eigenes Einkommen bestreiten – und als Safranbäuerinnen selbständig werden.

Afghanischen Bauern war der Umgang mit Safran nie fremd. Oft bauen sie Safrankrokusse in einer kleinen Ecke für den eigenen Gebrauch an, um bei Hochzeiten die große Reistafel zu würzen. Das der Krokus-Safran überwiegend in der Gegend von Herat angebaut wird, liegt in der grenzübergreifenden Region des Khorassan zum Iran. Die Hauptmenge von Safran auf dem Weltmarkt (über 80%) kommt aus dem Khorassan, allerdings von der iranischen Seite.

 

Im letzten Krieg waren viele afghanische Flüchtlinge auf die iranische Seite gekommen und haben Safrankrokusse angebaut oder als Arbeiter auf den 

Safranfeldern ihren Lebensunterhalt verdient. Bei ihrer Rückkehr haben sie Krokuszwiebeln nach Afghanistan mitgenommen und dort mit den im Iran gesammelten Erfahrungen einen eigenen Anbau gestartet. Der afghanische Safran soll zudem noch von besserer Qualität sein, als der aus dem Iran. 

Foto links: Afghanische Arbeiter beim Herauslösen der Safranfäden aus den Krokusblüten


.